Buccherokelch

Inv.-Nr. 524

Zusammen mit einer größeren Schenkung der Berliner Museen wurde dieser Kelch 1867 dem Robertinum übergeben. Sein genauer Fundort ist unbekannt, Kelche dieses Typs stammen aber z. B. aus den etruskischen Städten Caere, Chiusi und Vulci, die im heutigen Umbrien liegen.
Typische Formmerkmale dieses Trinkgefässes sind der trompetenartige, mit einem Wulst abgeschlossene Fuß, eine Kerbleiste am Schalenknick und eine Rillenverzierung an der Schalenaußenwand darüber. Vom Ende des 7. Jahrhunderts bis in die erste Hälfte des 6. Jahrhunderts v. Chr. waren Kelche dieser Art anscheinend sehr beliebt, denn es hat sich eine große Anzahl von Exemplaren erhalten.
Die glänzende schwarze Tonoberfläche ist Kennzeichen der sog. Bucchero-Keramik, einer Technik, die von den Etruskern in der zweiten Hälfte des 7. Jahrhunderts v. Chr. entwickelt wurde. Dabei entsteht im Brand durch zeitweise Unterbindung der Sauerstoffzufuhr eine schwarze Färbung der Keramik. Von Anfang an wurde diese Keramik auch für den Export hergestellt, so fanden sich u.a. auch Beispiele in Karthago und Südfrankreich.

Autor: Frauke Gutschke (2002)


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