Zwischen 1889 und 1891 wurde zur Aufnahme des Archäologischen Museums und des Kupferstichkabinettes der Universität ein eigener Bau errichtet. Dessen repräsentative Gestaltung und seine herausgehobene Lage neben dem Hauptgebäude der Universität dokumentieren den hohen Stellenwert, der zu seiner Erbauungszeit der Kunst des Klassischen Altertums im Sinne humanistischer Bildung beigemessen wurde. Als freistehender Baukörper ordnet sich das ROBERTINUM im Sinne einer Promenadenarchitektur in die Bebauung des Universitätsringes ein, öffnet aber seine Eingangsseite zum Universitätsplatz. Die neoklassizistische Formensprache nimmt Bezug auf seine Funktion als Archäologisches Museum. Das Giebelfeld über dem Hauptportal schmückt ein behelmter Kopf der Göttin Athena, der Schirmherrin der Künste und Wissenschaften, in einem Lorbeerkranz, der von geflügelten Genien gehalten wird; in zwei separaten Relieffeldern steht die Eule als ihr Attribut. Ein Dreifußbecken aus Greifen, in Anlehnung an antike Kultgeräte, bekrönt den Bau. Ionische Dreiviertelsäulen untergliedern die gewaltige Fensterfront. In den Seitengiebeln der Straßenseite finden sich Symbole für die Architektur und Bildhauerkunst.
Bemerkenswert ist das großzügige Treppenhaus, dessen Deckenbemalung sich an römischer Ornamentik orientiert. In den Museums- und Bibliotheksräumen hat sich ein beachtlicher Teil der ursprünglichen Ausstattung erhalten.