Die Geschichte der Münzsammlung im ROBERTINUM reicht bis ins 18. Jh. zurück. Der Polyhistor Johann Heinrich Schulze (1687-1744), der in Halle von 1732 bis 1744 als Professor für Medizin, Altertumskunde und Beredsamkeit lehrte, begann 1734 griechische Münzen zu sammeln und den Studenten in seinen Vorlesungen zur Verdeutlichung griechischer Texte zu zeigen. Auch Johann Joachim Winckelmann soll an seinen Lehrveranstaltungen teilgenommen haben. 1738 führte er ein spezielles Kolleg über antike Münzen durch, was allgemein als Geburtsstunde der Numismatik als Hochschuldisziplin angesehen wird. Als Schulze 1744 starb, umfasste seine Sammlung 2747 Münzen, daruter 140 griechische. Seine Erben verkauften die Sammlung an den preußischen Geheimen Kabinettsrat August Wilhelm Eichel, der sie dann 1768 der Universität Halle vererbte.
Auch Friedrich August Wolff (1759-1824) benutzte die Münzen in seiner Vorlesung und sorgte für eine angemessene Präsentation in der Universitätsbibliothek. Eine wesentliche Bereicherung erfuhr die Sammlung durch den Archäologen Ludwig Ross (1806-1859), der seine Sammlung von 866 Stücken an die Universität verkaufte. Die späteren Archäologen Alexander Conze und Carl Robert bemühten sich um eine exakte Bestimmung der Münzen. Zwischen 1921 und 1936 war der international anerkannte Forscher Dr. Max von Bahrfeldt ordentlicher Honorarprofessor für Numismatik in Halle.
Der heutige Bestand umfasst ca. 5000 antike Münzen, die an geeignetem Ort verwahrt werden. Im Museum ist eine Auswahl der Münzen in galvanoplastischen Nachbildungen ausgestellt.
Die Münzsammlung wird digital in einer Datenbank im Rahmen des Verbundes NUMiD erfasst, eine erste Auswahl steht online zur Verfügung.