Papyrus-Sammlung

Die Papyrussammlung des Archäologischen Museums und des Seminars für Klassische Altertumswissenschaften gehört zu den kleinen deutschen Sammlungen ihrer Art, enthält aber einige bemerkenswerte Objekte. Sie umfasst ca. 250 antike Textdokumente in verschiedenen Sprachen aus der Zeit vom 16. Jahrhundert v. Chr. bis ins 10. Jahrhundert n. Chr. Neben den beschriebenen Papyri, die den größten Anteil ausmachen, gehören auch beschriftete Wachstafeln, Bleitäfelchen, Pergamente und ein Holzstück dazu.
Wie viele andere deutsche Papyrussammlungen wurde auch die hallesche vor dem Ersten Weltkrieg begründet. Durch Ankäufe über das Deutsche Papyruskartell wurde zwischen 1907 und 1913 ein großer Teil der Sammlung erworben. Einige Objekte stammen auch aus den Privatsammlungen der Halleschen Philologen Friedrich Blaß und Friedrich Bechtel.
Einen eigenen Bestand bildet die Privatsammlung des Berliner Pfarrers Julius Kurth, die 1950 als Leihgabe von den Erben an die Universität gegeben und 1992 dem Archäologischen Museum geschenkt wurde. Dazu gehören neben ägyptischen Totenbuchfragmenten in hieroglyphischer und hieratischer Schrift vor allem dokumentarische Papyri in griechischer, koptischer und arabischer Schrift. In handschriftlichen Katalogen mit hervorragenden Faksimiles hat der Sammler – teilweise mit Unterstützung von Spezialisten – alle Texte selbst übersetzt und kommentiert.
Seit 2003 wurden alle Objekte der Sammlung im Rahmen des „Papyrusprojekts Halle-Jena-Leipzig“ mit Unterstützung der deutschen Forschungsgemeinschaft nach einer restauratorischen und konservatorischen Behandlung digitalisiert.
Einige Objekte beider Sammlungsteile werden im Archäologischen Museum präsentiert, der gesamte Bestand dient als Studien­material in den altsprachlichen Fächern.

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